
Ein schönes Jubiläum schloss das heurige, für die Kärntner Pferdezüchter sehr erfolgreiche Zuchtjahr, gebührend ab. Das Abschlussevent des Veranstaltungsmarathons im Herbst war, wie jedes Jahr, die Kärntner Leistungsprüfung für Haflinger und Noriker. Heuer fand die Leistungs- und Interieurbeurteilung bereits zum 30. Mal statt. Der idyllische und wunderschön gelegene Reiterhof Golz war wieder Austragungsort und die Familie Sattlegger stellte den Teilnehmern wieder eine perfekt vorbereitete Anlage zur Verfügung!

Wie eingangs erwähnt jährte sich nun die Kärntner Leistungsprüfung zum 30. Mal. In keinem anderen Bundesland in Österreich gibt es Feldprüfungen mit dermaßen hohen Anmeldezahlen über diese lange Zeit hinweg. 1996 wurde der Startschuss gesetzt und zu Beginn möchte der LPZV sich bei den damaligen Verantwortlichen und Förderern dieser so wichtigen Interieurprüfung bedanken. Ing. Anton Freithofnig, Direktor LFS Stiegerhof, Alois Sattlegger, Christian Mörtl, Helmut Winkler und Franz Weber waren von Anfang an mit dabei und haben die Leistungsprüfung in Kärnten etabliert und die Wichtigkeit dieser Prüfung den Kärntner Züchtern nähergebracht. Seit 1996 haben insgesamt 424 Noriker und 284 Haflinger dieser Prüfung abgeschlossen – Zahlen welche für sich sprechen.

Mit einer Traumwertnote von 9,38 Punkten bei den Norikern ist die Verbandsprämienstute Ilaysha nach Primas Vulkan XVII (Z.: Wolfgang Schupp; B.: Michael Tarmann) die bislang bestbewertete Stute.

Bei den Haflingern ist Spitzenreiterin die Staatsprämienstute Thorina nach Atlantis (Z. u. B.: Ing. Manfred Lientschnig) mit der hervorragenden Wertnote von 9,11.
Pünktlich wurde heuer in der Früh mit der Prüfung begonnen. Sehr diszipliniert absolvierten die Teilnehmer die verschiedenen Teilbereiche. Die Leistungsprüfung ist nicht nur eine Überprüfung der Grundgangarten vor der Kutsche, der Manier beim Schwachholzziehen sowie beim Schwerzug und/oder der Rittigkeit, sie ist vielmehr eine Interieurprüfung. Um die gestellten Aufgaben gut zu bewältigen wird den Pferden so einiges abverlangt. Nur ausgeglichene, umgängliche und willige Pferde erreichen Bestnoten. Insgesamt traten im heurigen Jahr 43 Pferde (13 Haflinger und 30 Noriker) zur Prüfung an – eine Rekordanmeldezahl passend für das Jubiläum. Wie auch in den vergangenen Jahren dürften wir uns ebenfalls wieder über ein hohes Niveau freuen und die positiven Absolventen sind der Auszeichnung zur Verbands- oder Staatsprämie schon wieder einen Schritt nähergekommen bzw. haben sich diese Ehrentitel damit nun verdient. Die hohen Teilnehmeranzahlen sind immer wieder eine Bestätigung, dass das Angebot für diese Prüfung wichtig ist und auch sehr von den Züchtern geschätzt wird.

Nach genauer Auswertung der verschiedenen Teilprüfungen, konnte dann schon am frühen Nachmittag eine würdige Siegerehrung bei Kaiserwetter und mit einem schönen Festakt abgehalten werden. Musikalisch umrahmt wurde dieser von dem Duo Manuel Bacher und Georg Maierdorfer. Neben den eingangs bereits erwähnten Initiatoren und Ehrengästen freute sich der LPZV Kärnten auch über den Besuch des LK Präsidenten Siegfried Huber, welcher den erfolgreichen Teilnehmern herzlich gratulierte.
Die Noriker mussten wie gewohnt drei verschiedene Teilbereiche absolvieren. Im ersten Teilbewerb wurden die Grundgangarten, somit die Bewegungsmechanik und Veranlagung in der Einspännerfahrprüfung beurteilt. Gerichtet wurde dieser Bewerb von Hubertus Thunhart und Josef Stickelberger. Diese beiden Experten begleiten den LPZV Kärnten und die Prüflinge nun ebenfalls schon seit vielen Jahren. „Jahr für Jahr wird die Grundqualität der Pferde, sowie auch der verschiedensten Vorführer und Fahrer immer noch besser und stellt diese Prüfung auf ein hohes Niveau“, so das Richterkommentar der Fahrrichter. Sehr lobenswert wird auch erwähnt, dass schon viele Besitzer diese Prüfung selbst mit dem eigenen Pferd absolvieren. Nach der Einspännerfahrprüfung ging es direkt zum Schwachholzziehen, Richter KR Ing. Marjan Cik, und anschließend zum Schwerzug, Richter ÖR Christian Wild.

Den verdienten Tagessieg holte sich auch heuer wieder eine Fuchsstute. Die Landesschauteilnehmerin 2025 Lanz-Svenja wurde gezüchtet von der BGM Luser, Kötschach-Mauthen und steht nun im Besitz von Josef Luser, Kötschach-Mauthen. Die Tochter der Soreia, gezogen nach Lorenzo Nero XIV wurde hervorragend von Pferdeführerin und Fahrerin Katharina Zankl präsentiert. Diese leistungsbereite Jungstute zeigte sich in allen Teilbereichen von ihrer besten Seite. Die beiden glänzten vor allem beim Schwachholziehen und bei der Einspännerfahrprüfung. Hier erreichten sie ausschließlich Noten über 8,5. Eine Stute mit einem außergewöhnlich gelassenen Nervenkostüm, aufmerksam und immer ganz bei ihrer Pferdeführerin. Dieses Vertrauensverhältnis und die Grundqualität verhalfen diesem eingespielten Team zum Tagessieg und zur Siegerschärpe mit der sehr guten Tageshöchstnote von 8,75!

Am hervorragenden zweiten Platz, nur um eine Nüsternlänge zurück, finden wir eine schön gefärbte Kuhscheckstute. Malou, nach Tajfun Vulkan XVIII gezogen, aus der Zucht von Adolf Lauchart, Straßburg und im Besitz von Florian Payer, Guttaring, wurde perfekt von Anja Wassertheurer und Andreas Reibnegger vorgestellt. Dieses harmonische Team absolvierte eine Aufgabe nach der anderen mit Bravour, vor allem die Zugprüfungen gehörten zu den Höhepunkten der Vorstellung. Malou brillierte mit ihrer Aufmerksamkeit, Ausgeglichenheit und Willigkeit und wurde dafür mit der Reservesiegerschärpe und der Wertnote 8,67 belohnt.

An die dritte Stelle reihte sich eine Tochter des Prämienhengstes Eisenhut Nero XIV. Die Rappstute Sina stammt aus der Zucht von Josef Gfrerer, Spittal/Drau und steht im Besitz der ZG Zimmermann, Hermagor. Die charmante Stute wurde eindrucksvoll von Thomas Striedner vor der Kutsche und Bernhard Striedner in den Zugprüfungen vorgestellt. Stets willig, nervenstark und aufmerksam zeigte sich die 2. Bundesreservesiegerin der vierjährige Mutterstuten 2024 von ihrer besten Seite und bewies neben dem gewünschten Exterieur auch die notwendige Charakterstärke. Mit einer Gesamtnote von 8,54 befinden wir uns auch am dritten Platz noch immer auf einem sehr hohen Niveau.
Im ersten Teilbewerb wurden die Grundgangarten, somit die Bewegungsmechanik der Pferde unter dem Sattel beurteilt. Gerichtet wurde dieser Bewerb von Ing. Manfred Lientschnig, Mario Niederdorfer, Dipl.-Ing. Dr. Andreas Zettl und dem Geschäftsführer des LPZV Thomas Striedner. Christina Obernosterer fungierte abermals als Fremdreiterin und nahm den Fremdreitertest ab (Rittigkeit) – diese war von der heurigen, ausgeglichenen Grundqualität der Stuten mehr als begeistert! Im Anschluss wurden die Pferde von den Fahrrichtern – wie oben bereits erwähnt – bei der Einspännerfahrprüfung beurteilt.

Die Siegerschärpe bei den Haflingern ging heuer ebenfalls nach Kötschach-Mauthen. Die BGM Burgstaller & Lamprecht absolvierte heuer mit ihren Pferden ein straffes und äußert erfolgreiches Programm. Den krönenden Abschluss schenkte ihnen aber ihre dreijährige Stute Lamina nach Prämienhengst Neugold aus der Lakrima gezogen. Die Landesschauteilnehmerin 2025 holte sich bei der heurigen Weltausstellung im Juni schon die Schauklasse 1a und bei der ARGE Haflinger Bundesjungstutenschau im September die Schauklasse 1b. Lamina stammt aus der Zucht von Werner Glantschnig, Obervellach und steht im Besitz der BGM Burgstaller und Lamprecht, Kötschach-Mauthen. Sie wurde von Marina Kalt sehr gut unter dem Sattel vorgestellt – vor allem die Rittigkeit dieser Stute wurde hervorgehoben. Eindrucksvoll war aber auch die Präsentation vor der Kutsche, am Kutschbock Peter Ladstätter. Mit viel Aufrichtung, Fleiß und sehr schwungvoll zeigt sie sich hier. Mit dieser Vorstellung erreichte dieses Team die Höchstnote an diesem Tag – 8,64. Arbeitswillig, gelehrig und nervenstark – eine würdige Siegerstute.

Über die Reservesiegerschärpe durfte sich die bereits fünfjährige Stute Elaria freuen. Sie nahm heuer ebenfalls erfolgreich an der Weltausstellung am Fohlenhof Ebbs teil – Schauklasse 1a – ist gezogen nach Starkenberg und stammt aus der Zucht von Ida Winkler, Weißensee. Nun steht sie im Besitz von Lara Moser, Egg, welche ihre Stute auch selbst perfekt vor der Kutsche präsentierte. Elaria wurde unter dem Sattel hervorragend von Lukas Hartlieb vorgestellt. Sie präsentierte sich hier immer konzentriert, fleißig und gut an den Hilfen stehend. Dafür belohnt wurde dieses Team mit der Reservesiegerschärpe und der sehr guten Gesamtnote von 8,61.

An die dritte Stelle mit einer Wertnote von 8,49 setzte sich eine Stale-Tochter. Lucy Lou, aus der Zucht und im Besitz von Alfred Hicks, Riegersdorf, wurde unter dem Sattel sehr gut von Melanie Wassertheurer vorgestellt. Vor der Kutsche wurde sie von Andreas Reibnegger präsentiert. Die beiden erreichten für die harmonische Vorstellung überdurchschnittliche Einzelnoten und somit den hervorragenden dritten Platz.
Sehr erfreulich ist es immer wieder zu sehen, dass vor allem die Stuten, welche auch bei der Leistungsprüfung des Exterieus – Stutbuchaufnahme & Ähnlichem – beste Ergebnisse erzielen, auch bei dieser fordernden Interieurprüfung ganz an der Spitze zu finden sind. Ein Zeichen dafür, dass das zweckmäßig konstruierte Gebäude – welches zum Beispiel bei einer Stutbuchaufnahme beurteilt wird – korreliert mit dem Vermögen dieses dann auch bestmöglich bei den verschiedensten Aufgaben einsetzen zu können.
Ein großes Lob gebührt abschließend nicht nur den Platzierten sondern jedem einzelnen Teilnehmer für die gute Vorbereitung der einzelnen „Prüflinge“.
Herzliche Gratulation zu diesen Leistungen!
Text und Bilder: Stefanie Wuzella für den Landes-Pferdezuchtverband
Alle Bilder sind Eigentum des Landes-Pferdezuchtverbandes Kärnten