Staatsprämien- und Elitezuchtstute HEAVEN - Haflingerpferd des Jahres 2020

Ein Garant für Nachzucht

Der Titel „Haflingerpferd des Jahres 2020“ geht an eine Stute, die auch schon in den letzten Jahren durch ihre hervorragende Nachzuchtleistung auf sich aufmerksam machte und bereits des Öfteren in der engeren Auswahl diskutiert wurde. Umso erfreulicher, dass diese Ausnahmestute neben ihren Prämientiteln nun auch diese Auszeichnung tragen darf. Wir gratulieren recht herzlich – StPr EZSt Heaven im Besitz von Andreas Reibnegger aus Glödnitz.
Andreas Reibnegger ist mit seinen Haflingern in den letzten Jahren ein fixer Bestandteil der Haflingerzucht in Kärnten und durfte sich auch bundesweit schon über viele schöne Erfolge freuen. Vor allem mit dem Erwerb der Stute Heaven von Erfolgszüchter 2009 Helmut Winkler setzte im Jahr 2014 setze er einen weiteren Grundstein für seine weitere Zuchtkarriere und die damit verbundenen Erfolge.

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Geboren wurde die klar gefärbte Lichtfuchsstute Heaven am 03. Februar 2008 im bekannten Züchterstall von Alfred Knaller am Weissensee. Ihre Mutter, die Staatsprämienstute Hilda nach Nathan gezogen, entstammt aus einer der Haflingerhochburgen der früheren Zeit – dem Gestüt Oberwietingberg und geht zurück auf eine alte Kärntner Mutterlinie, die der Hoferin/Ktn und Stutenfamilie Pigpong, geboren 1930. Der Vater von Heaven ist der Stempelhengst schlechthin. Aragon nach Abendstern, Hengstleistungsprüfungssieger im Jahr 2003, hat vor allem die Kärntner Haflingerzucht sehr stark geprägt und bestes Stutenmaterial gebracht. Seine Genetik findet sich nahezu in jedem bekannten Pedigree wieder.
Heaven wurde zweijährig von Helmut Winkler erworben, nachdem die Stute eigentlich nicht weiter aufgezogen werden sollte. Helmut Winkler hat diese Linie immer sehr fasziniert und er glaubte schon immer an die charmante Stute, die ihn – wie wir nun wissen – keineswegs enttäuschen sollte. 2014 zog sie dann am Hof von Andreas Reibnegger in Glödnitz ein. Dieser Kauf entpuppte sich im Laufe der Jahre als der Glückskauf schlechthin. Ein wenig Glück gehört in der Pferdezucht nämlich genauso dazu wie überlegte Anpaarungen und züchterisches Gespür.

IHRE ERFOLGE

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Ihren ersten Erfolg feierte die Jungstute im Zuge ihrer Stutbuchaufnahme im Jahr 2011. Dort qualifizierte sie sich für die Landesjungstutenschau, wurde mit einer ausgezeichneten Punkteanzahl von 7,82 ins Stutbuch eingetragen und qualifizierte sich für die Bundesjungstutenschau. Damit setzte sie den ersten Schritt für die Auszeichnung als Staatsprämienstute. Die bundesweite Großveranstaltung wurde 2011 sehr idyllisch im Geburtsort der Stute – am schönen Weissensee – abgehalten. Dort präsentierte sich die typvolle Jungstute von ihrer besten Seite und ergatterte einen Platz im Endring und die begehrte Schauklasse 1b. Neben der ARGE Bundesjungstutenschau wurde 2011 auch die große Kärntner Landesstutenschau, welche im 10-Jahresrythmus stattfindet, abgehalten. In der Klasse der dreijährigen Stuten platzierte sich die Aragon-Tochter ebenfalls im Endring und sicherte sich wieder die Schauklasse 1b.

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Das Jahr war aber auch nach diesem Monsterprogramm noch nicht abgeschlossen. Im Oktober 2011 wurde Heaven bei der Kärntner Haflinger Leistungsprüfung vorgestellt und beendete diese mit der soliden Note von 7,58 Punkten.
Mit ihrem ersten Fohlen im Jahr 2012, welches nach ihrem Züchter „Alfred“ benannt wurde, erfüllte sie alle Kriterien und wurde als Staatsprämienstute ausgezeichnet.

IHRE NACHZUCHT

Nun kommen wir zum Highlight dieser Stute. Neben den oben angeführten Eigenleistungen dieser Haflingerstute ist vor allem ihre Nachzuchtleistung kaum zu übertreffen. In den insgesamt zehn Belegjahren brachte sie jedes Jahr zur Freude der Züchter ein gesundes Fohlen auf die Welt. Bis zum Jahr 2021 sind das also stolze zehn Nachkommen. Davon sieben Hengstfohlen und drei Stutfohlen. Darunter befinden sich bis zum jetzigen Zeitpunkt sage und schreibe DREI GEKÖRTE SÖHNE.

2. Klassenreservesieger 3jährige Hengste ALFRED mit Jungzüchterin Ida Winkler

Heaven’s erstes Fohlen, das Hengstfohlen Alfred, wurde 2012 geboren und schlug bereits bei der Fohlenschau ein. Der typvolle und männliche Amarillo-Sohn überzeugte mit durch die Bank sehr guten Einzelkriterien und wurde zum Landessiegerhengstfohlen gekürt. Seine Aufzucht genoss er bei seinem Züchter und Besitzer Helmut Winkler vom Weissensee, welcher ihn auch selbst bei der ARGE Haflinger Hengstkörung vorstellte. Mit einer ausgezeichneten Präsentation wurde er nicht nur mit dem Prädikat gekört ausgezeichnet, sondern durfte sich an diesem Tag auch noch die Siegerschärpe umhängen lassen.

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Neben dieser hervorragenden Exterieurbeurteilung machte Alfred auch bei seiner Hengstleistungsprüfung eine sehr gute Figur und holte sich den nächsten Sieg. Ein weiteres Highlight war der 2. Klassenreservesieg in der Klasse der dreijährigen Hengste bei der Weltausstellung 2015 in Ebbs, sowie die Siegertitel drei- und vierjährig bei der Materialprüfung in Oberösterreich und der Bundessieg bei den drei- und vierjährigen Reitpferden.

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Das zweite Fohlen, wieder ein Hengstfohlen – Alaba – aus der gleichen Anpaarung, war seinem Vollbruder kein bisschen hinterher. Alaba, wieder äußerst typvoll mit schicker Aufmachung ausgestattet, holte sich ebenfalls eine der Siegerschärpen bei der Kärntner Fohlenschau und wurde dort als Spekulant für die Aufzucht am Ossiacher Tauern vom LPZV Kärnten angekauft. Diese robuste und sehr pferdegerechte Aufzucht endete 2016 und er wurde bei der ARGE Haflinger Hengstkörung vorgestellt. Alaba machte seinen Vollbruder Alfred alle Ehre und gewinnt ebenfalls die Hengstkörung und entscheidet auch seine Hengstleistungsprüfung für sich. Beide Hengste stehen auch heute noch im Deckeinsatz.

Hermine

2015 wird das erste Stutfohlen geboren. Wieder wird auf die bereits doppelt erfolgreiche Amarillo-Anpaarung zurückgegriffen und auch hieraus entsteht ein schickes Stutenmodell. Hermine heißt sie und sie erreichte einen Platz im Endring bei der Landesjungstutenschau sowie ein Jahr darauf die Schauklasse 1b bei der ARGE Haflinger Bundesjungstutenschau. Neben einigen guten Platzierungen bei Reitpferdechampionaten fehlt ihr nur mehr die Leistungsprüfung und das erste Fohlen, damit auch sie sich Staatsprämienstute nennen darf.

Non Stop

2016 wird das erste Hengstfohlen im Stall von Andreas Reibnegger geboren. Non Stop, ein Neugold-Sohn, ist das nächste Highlight in der Nachzuchtkollektion von Heaven. Non Stop wird von seinem Züchter artgerecht zuhause aufgezogen und 2019 bei der Hengstkörung vorgestellt. Der typvolle Junghengst katapultiert sich mit hervorragender Trabbewegung und einer außergewöhnlichen Galoppade an die zweite Stelle und wird Körungsreservesieger.

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Im gleichen Jahr wird Non Stop, unter dem Sattel vorgestellt von Jasmin Jaklic, Reitpferdeprüfungssieger mit einer bombastischen Note von 8,6 und Bundessieger mit der nächsten Traumnote von 8,5 und beendet das Jahr mit dem Sieg bei der Hengstleistungsprüfung. Im darauffolgenden Jahr wiedererholt er seinen Erfolg bei den vierjährigen Reitpferden in Kärnten und die nächste Siegerschärpe gesellt sich dazu. 2021 beim Haflinger Europachampionat erreichte Non Stop mit seiner Reiterin Jasmin Jaklic einen sensationellen Erfolg bei den fünfjährigen Haflingern und holte sich den Titel Europachampion in dieser Dressurklasse. Im Herbst dieses Jahres wurde er auch süddeutsch gekört. Ihm und seinem Besitzer stehen somit alle Türen offen.

Helight

Andreas Reibnegger bleibt bei der Anpaarung Heaven x Neugold und bekommt 2017 ein Stutfohlen. Helight wird 2020 von ihrem neuen Besitzer Hannes Pichler, Seeboden, im Zuge der Haflinger Stutbuchaufnahme vorgestellt und überzeugt die Richterkommission mit viel Charme, guten Körperverbindungen und einem guten, korrekten Fundament. Sie wird bei der Landesjungstutenschau zur 1. Landesreservesiegerin gekürt und führt die Linie ihrer Mutter weiter fort.

Neumond

Auch die nächsten beiden Hengstfohlen aus den Jahren 2019 und 2020 entstammen aus der für Erfolg sprechenden Kombination. Next One steht als Fohlen im Endring und sein Vollbruder Neumond lässt wieder einmal die Konkurrenz hinter sich. Mit sehr gut bewerteten Bewegungsabläufen und einem herausragenden Gebäude sicherte er sich die Landessiegerschärpe und beim Bundesfohlenchampionat in Stadl-Paura kurz darauf einen sehr guten vierten Platz im Endring. Ein Nachwuchs von dem man sicher nicht zum ersten Mal etwas gehört hat.
2021 hat Heaven wieder ein Hengstfohlen bei Fuß, dieses Mal ist der Vater Arjen-B.

Die Stute Heaven ist mit den vielen Erfolgen ihrer Nachkommen nun ein fixer Bestandteil im Stall von Andreas Reibnegger und in vielen Kärntner Pedigrees. „Es ist jedes Jahr eine Freude die gesunden, neugierigen Fohlen aufwachsen zu sehen. So darf es weitergehen“, so der stolze Besitzer.
Abschließend kann man nur herzlich gratulieren und ganz viel Erfolg und Gesundheit weiterhin wünschen.
Herzlichen Glückwunsch und alles erdenklich Gute dem „Pferd des Jahres 2020“.

Text: Stefanie Wuzella

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