24. Kärntner Leistungsprüfung

Samstag, 19. Oktober 2019 - Weissbriach, Reiterhof Golz

Hervorragende Wertnoten der "Prüflinge"

Wie jedes Jahr fand die letzte Veranstaltungen des Landes-Pferdezuchtverbandes – die Kärntner Leistungsprüfung für Haflinger und Noriker – nun bereits zum 24. Mal am Reiterhof Golz in Weißbriach statt. Die Leistungsprüfung ist nicht nur eine Überprüfung der Grundgangarten vor der Kutsche, der Manier beim Schwachholzziehen sowie beim Schwerzug und/oder der Rittigkeit, sie ist vielmehr eine Interieurprüfung. Um die gestellten Aufgaben gut zu bewältigen wird den Pferden so einiges abverlangt. Nur ausgeglichene, umgängliche und willige Pferde erreichen Bestnoten.
In den vergangenen 23 Jahren hatten wir noch nie eine solch hohe Anmeldezahl bei unserer Leistungsprüfung. Insgesamt traten im heurigen Jahr 44 Pferde (15 Haflinger und 29 Noriker) zur Prüfung an und dürfen wir vorwegnehmen, dass alle Starter auch ein überaus positives Ergebnis erreichen konnten. Sie sind somit der Auszeichnung zur Verbandsprämie oder Staatsprämie schon wieder einen Schritt näher gekommen. Eine Bestätigung, dass dieses Angebot sehr von den Züchtern geschätzt wird.

HAFLINGER

Im ersten Teilbewerb wurden die Grundgangarten, somit die Bewegungsmechanik der Pferde unter dem Sattel beurteilt. Gerichtet wurde dieser Bewerb von Herrn Gerhard Brandstätter aus der Steiermark und Herrn Ing. Manfred Lientschnig, dem Obmannstellvertreter des Landes-Pferdezuchtverbandes Kärnten. Frau Beatrix Gammerer fungierte erstmals als Fremdreiterin und nahm den Fremdreitertest ab (Rittigkeit). Im Anschluss wurden die Pferde von der zweiten Kommission, welche aus Herrn Wolfgang Steindl und Herrn Josef Stickelberger aus Niederösterreich bestand, bei der Einspännerfahrprüfung beurteilt.

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Die Siegerschärpe ging heuer ebenfalls nach Salzburg. Die Kärntner Landessiegerstute und 1. Bundesreservesiegerin des ARGE Bundeschampionats Himalaya n. Winnie aus der Zucht von Claudia Unterlaß aus Greifenburg wurde in der Zwischenzeit an Hans Irausek aus Bad Hofgastein verkauft. Himalaya wurde unter dem Sattel von Evelyn Nessmann-Prunner eindrucksvoll und in perfekter Kondition vorgestellt. Vor allem die energisch abfußende und stets bergauf gerichtete Bewegungsmechanik im Trab – benotet mit 9,5 – zählt zu den Stärken dieser vielversprechenden Jungstute. Die Fremdreiterin war von Himalaya genauso überzeugt wie die Kommission bei der Einspännerfahrprüfung. Vorgestellt von Thomas Striedner erreichte sie auch hier sehr gute Noten und bewies ihre Nervenstärke und Umgänglichkeit nach der Reitprüfung auch vor der Kutsche. Damit erreichte Himalaya eine traumhafte Gesamtnote von 9,06.

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Die Reservesiegerschärpe durfte sich dann Diadema umlegen lassen. Die Stainz-Tochter aus der Zucht von Dieter Digruber aus Annaberg/NÖ und im Besitz der Fam. Madritsch aus Thörl-Maglern wurde unter dem Sattel von Janine Silvia Grafenauer bestens präsentiert. Diadema zeigte sich stets fleißig und sehr gut an den Hilfen stehend mit überdurchschnittlichen Grundgangarten. Für ihren raumgreifenden, taktsicheren und elastischen Schritt erhielt sie die Note 9,0. Vor der Kutsche, vorgestellt von Stephanie Siedler, konnte sie ihr Können nochmals unter Beweis stellen. Stets konzentriert, fleißig und gelassen zeigte sie sich hier und erreichte so die ausgezeichnete Gesamtnote von 8,86.

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Nur mit 0,02 Punkten dahinter platzierte sich die Adonis-Tochter Visi aus dem bekannten Züchterstall von Johann Haberle aus Köstendorf am dritten Platz. Die bereits vierjährige Stute wurde unter dem Sattel von Marina Kalt vorgestellt. Die beiden erhielten für ihre sehr harmonische Vorstellung durchwegs gute Noten von der Richterkommission und der Fremdreiterin. Hervorzuheben ist ihre Leistung vor der Kutsche. Vorgestellt von Thomas Striedner erreichten die beiden Einzelnoten von 9,0 bis 9,5 für diese eindrucksvolle und sichere Vorstellung. Mit einem sehr guten Interieur ausgestattet, erhielt Visi abschließende eine sehr gute Gesamtnote von 8,84.

Bei dieser Rasse konnten wir 2019 ein sehr hohes Niveau verzeichnen. Nicht nur die Siegerpferde verdienen ein Lob, sondern jeder einzelne Teilnehmer für die akribische und gute Vorbereitung der „Prüflinge“. Die 15 vorgestellten Haflingerstuten erreichten Noten von 7,80 bis 9,06. 10 Pferde – also 2/3 des Starterfeldes – eine hervorragende Gesamtwertnote von über 8,00.

Herzliche Gratulation zu diesen Leistungen!

Text und Bilder: Stefanie Wuzella

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